Zum Ende der Rückrunde steht Aufsteiger Waldgirmes unangefochten auf Platz eins, während der andere Aufsteiger Salmünster noch gar nicht punkten konnte. In der Mitte drängen sich sechs Teams mit einem Abstand von nur 3 Punkten. Am letzten Spieltag holte die TG Neuenhaßlau als Achter zu Hause einen Sieg gegen den Zweitplatzierten Marburg-Biedenkopf. Dieser konnte zu Anfang bis zum 1:6 mit Lobs punkten, bis Coach Robin Reinhard die Heimmannschaft in einer ungewohnt deutlichen Auszeitansprache wach rüttelte. Danach wurde das Spiel von Neuenhaßlau dominiert. Harte, fehlerfreie Angaben und variable Angriffe überrumpelten den Gegner von der Lahn. Nach dem deutlichen 25:14 ging die Heimmannschaft fast schon übermütig in den zweiten Satz. Jugendspielerin Jette Renner konnte mehrfach punkten. Aber die Eigenfehlerquote stieg stark an und die Konzentration in der Annahme ließ nach, so dass der Satz 25:27 an die Gäste ging.
Im dritten Satz konnte sich Marburg dann auch auf den starken Neuenhaßlauer Mittelangriff von Julia Semmel einstellen. Die Heimmannschaft stellte konsequent um auf gezielte Lobs, Rückraumangriffe und weiterhin starke Angaben. Mit den Zuschauern im Rücken gelang ein 25:21.
Im vierten Satz schlug dann die Stunde der Neuenhaßlauer Außenangreiferinnen Franzi Nimbler und Inga Simon. Aus einer immer noch sehr wachen Annahme und Feldabwehr gelang ein schöner Spielaufbau bis zum 25:22 Endstand.
Als zweiter Gegner kam der Viertplatzierte aus Bischofsheim. Deren Spiel war zwar einfach zu lesen, aber schwer zu kontrollieren: Die versierte Zuspielerin bediente ihre Außenangreiferin, die den heimischen Block scheinbar mühelos überwand. Neuenhaßlau punktete mit starken Angaben von Zuspielerin Sina Müller, guten Außen- und Rückraumangriffen. So ging der erste Satz 25:17 nach Neuenhaßlau.
Den zweiten Satz startete Neuenhaßlau mit 4 Fehlangaben am Stück. Die Verstärkung des Neuenhaßlauer Blocks durch Alex Kerber brachte wenig Erfolg, denn der Gegner überwand ihn nun auch mit Lobs. Auf Neuenhaßlauer Seite konnten nur Julia Semmel und Diagonalangreiferin Maren Rommel punkten. 16:25 für Bischofsheim.
Im dritten Satz konnte Neuenhaßlau nochmal Reserven mobilisieren. Insbesondere Inga Simon konnte in Annahme und Feldabwehr einen guten Spielaufbau ermöglichen und auch selbst mehrfach am Netz punkten. Die Zuspielerin Lisa Kipper sorgte mit erfolgreichen Angaben und einem variablen Zuspiel für ein sicheres 25:18 für Neuenhaßlau.
Im achten Satz des Tages ließ dann aber die Kraft und die Konzentration stark nach. 11 Eigenfehler führten zum Satzverlust von 12:25.
Im Tie Break zeigte zwar auch Bischofsheim Nerven mit ähnlich hoher Fehlerquote, aber dem Neuenhaßlauer Angriff gelang nun fast nichts mehr. Die Maintalerinnen konnten nun auch über Mitte punkten und den Satz und das Spiel mit 9:15 nach Hause bringen.
Als Randnotiz bleibt noch die erste gelbe Karte in 10 Jahren Mannschaftsgeschichte zu nennen, die Neuenhasslau für Spielverzögerung bei einem fehlerhaften Wechsel bekam. Durch die vier gewonnenen Punkte konnte Neuenhaßlau sich von den Abstiegsrängen befreien. Beim nächsten Heimspiel wäre theoretisch Platz zwei möglich. Der Neuenhaßlauer Trainer Jens Nimbler schaut optimistisch in die Zukunft, in der hoffentlich wieder mehr Spielerinnen zur Verfügung stehen: Insbesondere ein Libero-Einsatz hätte den Neuenhaßlauerinnen bei dem langen Heimspieltag geholfen.
Es spielten für die TG Neuenhaßlau: Inga Simon, Franzi Nimbler, Lisa Kipper, Sina Müller, Maren Rommel, Julia Semmel, Jette Renner, Alex Kerber. Coach: Robin Reinhard